WärmewendeNordwest bei den Niedersächsischen Energietagen
Die 16. Niedersächsischen Energietage (NET) fanden vom 18. bis 19. … Mehr erfahren
OFFIS e. V.
Escherweg 2
26121 Oldenburg
Transfer und Innovation, Qualifikation und Ausbildung
Die Energiesystemwende und die damit voranschreitende Digitalisierung verhelfen zu neuen branchenübergreifenden Innovationen. Technologien für die klimafreundliche Wärmeversorgung, wie bspw. Wärmepumpen, sind zwar marktverfügbar, aber dennoch gibt es systemische Herausforderungen bei Planung, Installation und Betrieb: Sei es mit Blick auf die Netzplanung hinsichtlich der elektrischen Leistung, bei der vorgeschriebenen Messtechnik, einer maximierten Eigenversorgung im Verbund aus Photovoltaik-Stromspeicher-Wärmeerzeuger, oder der passgenauen Auslegung der Anlagen mit Blick auf energetische Sanierungen im Bestand bei gleichzeitiger Betrachtung der Wirtschaftlichkeit in der kurzen und langen Frist. Die Anlagentechnik wird komplexer und statt einer „one-fits-all“ Lösung bedarf es vielmehr individueller Versorgungslösungen. Die Digitalisierung von Anwendungen der Energiewirtschaft stellt dabei ein noch fehlendes Bindeglied für die zielgerichtete und flächendeckende Einbringung von Technologien der Wärmewende in Gebäudebestand und Neubauten dar. Neben der technischen Realisierung muss hierbei den hohen Anforderungen an eine kritische Infrastruktur, wie Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, Rechnung getragen werden. Eine weitere Herausforderung beim Einsatz von Digitalisierungstechnologien stellt die aktuelle Verfügbarkeit an geschulten Fachkräften dar.
Die Querschnittsaktivität 2 (QA2) hat das Ziel, aus den Forschungsfeldern (FF) und der digitalen Wärmewende-Plattform (QA1) praxisnahe und zweckorientierte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen abzuleiten und zu entwickeln. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Wissensvermittlung in der Hochschullehre und in der beruflichen Ausbildung, sodass der Ergebnistransfer auch in der Fläche Anwendung finden kann. Die Forschungsergebnisse und individuellen Lösungsansätze aus dem Projekt sollen aufbereitet und hinsichtlich ihrer überregionalen Übertragbarkeit in Planung, Installation und Betrieb für die Wärmewende ausgelegt werden. Damit stärken die Forschenden den Wissens- und Technologietransfer an externe Interessengruppen. Weiterhin zielt QA2 auf die Entwicklung von bedarfs- und marktorientierten Innovationen ab, um einen Beitrag zu Erreichung der nationalen Klimaziele zu schaffen, indem ein effizienterer und nachhaltigerer Betrieb sichergestellt werden kann.
In QA2 stehen konkrete Praxisanforderungen bei den Forschungsaktivitäten im Fokus. Dazu zählt zum einen die marktgerechte Entwicklung von Innovationen, und währenddessen auch den Übergang von der Forschung in die Anwendung gemeinsam mit den Projektpartner:innen zu berücksichtigen. Es gilt daher ebenso die umsetzenden Handwerker:innen als Vermittelnde der neuen Technologien zu betrachten und dies als Chance zu nutzen. Dazu müssen die entwickelten Technologien und die daraus resultierenden Herausforderungen in der Installation und im Betrieb verständlich gemacht werden. Theoretische und praktische Angebote an Hochschulen und Berufsschulen müssen miteinbezogen werden. Dafür werden innovative Lehr-Lern-Formate entwickelt, die sowohl die technischen Aspekte als auch die Grundlagen von Entrepreneurship und Nachhaltigkeit vermitteln. Ein interdisziplinärer Ansatz, sowie Kooperation mit Akteuren aus der Politik, Wirtschaft und Verwaltung ist dafür essenziell. Nur so kann erreicht werden, dass Innovationen und neue Technologien mehr Akzeptanz in der Masse finden.
Ziel im Gesamtkontext des Projektes WWNW ist es für QA2, die Ergebnisse aus den verschiedenen Forschungsfeldern aufzubereiten und verständlich darzustellen, diese verfügbar zu machen und zu vermitteln. Dazu müssen vor allem die Aus- und Weiterbildungsangebote mit den Anforderungen der anderen FF verknüpft werden. So können die Ergebnisse in die Anwenderpraxis transferiert und eine breite Umsetzung erreicht werden. Deshalb unterstützen die Akteure des QA2 durch Methodenkompetenz, Workshopangebote und Beteiligungsprozesse bereits bei der Entwicklung von Innovationen in den Forschungsfeldern. Der Fokus liegt dabei auf der Zusammenarbeit im Sinne einer gemeinsamen Plattform für Angebote in den Bereichen Innovation, Transfer, Qualifikation und Ausbildung. Durch die enge Zusammenarbeit der Akteure bereits bei der Konzeption der Angebote sollen die inhaltlichen Schnittmengen etwa zwischen den Anforderungen der Hochschullehre und der beruflichen Bildung sinnvoll erschlossen werden. Dies gilt ebenfalls für Schnittmengen mit Blick auf die Wertschöpfungskette von der Ideengenerierung über die methodische Innovationsentwicklung bis zum Markteintritt und Transfer der gewonnenen Erkenntnisse an relevante Stakeholdergruppen. Mit diesem Vorgehen soll die Verwertung der in den Forschungsfeldern gewonnenen Erkenntnisse optimiert werden.
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