Die 16. Niedersächsischen Energietage (NET) fanden vom 18. bis 19. November 2024 in Hannover statt. Diese bedeutende Veranstaltung wird seit 2007 unter der organisatorischen Leitung des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen durchgeführt. Ziel der NET ist es, Fachleute und Interessierte aus den Bereichen Gesellschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzubringen, um einen transdisziplinären Dialog über die Transformation des Energiesystems zu fördern.

Auch das WWNW-Team war auf den 16. Niedersächsischen Energietagen vertreten. Ekaterina Lesnyak vom FF4 präsentierte ihr Poster, das sich mit der innovativen Nutzung der Abwärme des Rechenzentrums der Universität Oldenburg befasst.

 

Genauere Informationen zum Energiesystem der Universität Oldenburg:

Im Rahmen des WWNW-Projekts wird das Energiesystem der Universität Oldenburg optimiert. Dieses System umfasst ein Kühl-, Heiz- und Stromnetz und bietet mehrere potenzielle Abwärmequellen. Eine dieser Quellen ist ein Hochleistungscomputercluster, der während des Betriebs Wärme erzeugt und kontinuierlich gekühlt werden muss. Eine Wärmepumpe kann diese Abwärme entziehen und das Rechenzentrum so kühlen. Gleichzeitig kann die Wärmepumpe die Abwärme auf höhere Temperaturen anheben und in das Wärmeversorgungsnetz einspeisen, wo sie zur Beheizung des Schwimmbads genutzt wird.

Die Wärmepumpe stellt eine technologische Lösung zur Abwärmenutzung dar. Unterstützt wird sie durch digitalisierte Lösungen, die eine optimierte Steuerung ermöglichen. Diese berücksichtigt sowohl den Kühlbedarf als auch die Strompreise. Die Wärmepumpe wird aktiviert, wenn der Strompreis günstig ist – insbesondere dann, wenn der Strom aus dem öffentlichen Netz mit niedrigeren CO2-Emissionen bereitgestellt wird. Dies trägt dazu bei, zusätzlich CO2-Emissionen zu sparen. Die Pufferspeicher speichern die kostengünstig erzeugte Wärme und Kälte, was einen flexiblen Betrieb ermöglicht.

Nach ersten Schätzungen lässt sich durch den Einsatz der optimierten Steuerung bereits eine Reduktion der Emissionen um 2% erreichen. Dies mag wenig erscheinen, entspricht jedoch einer Einsparung von rund 40 Tonnen CO2-Emissionen pro Woche für die 300 kW starke Wärmepumpe.

Nachdem das Einsparpotenzial einer solchen Abwärmeanlage identifiziert wurde, wird nun die optimierte Regelung implementiert und ihre Eignung für ein reales System getestet. Dies geschieht durch die Anwendung auf ein detailliertes Modell der Anlage, das mit dem mosaik-heatpump-Paket entwickelt wurde.

 

Poster „Experimentalcampus – Digitale wärmewende“ – Download hier

 

Die Teilnahme des WWNW-Teams an den 16. Niedersächsischen Energietagen war ein voller Erfolg und eine hervorragende Gelegenheit, die Fortschritte und Innovationen des Projekts zu präsentieren. Die Arbeit der Universität ist ein beeindruckendes Beispiel für die praxisnahe Umsetzung von Technologie zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Optimierung von Energiesystemen.

Die Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, wie wertvoll der transdisziplinäre Austausch in der Energiewende ist, und wir freuen uns darauf, auch in Zukunft von den vielfältigen Ideen und Projekten zu profitieren.

Mit dem Blick nach vorn sind wir gespannt auf die nächsten Schritte und die Weiterentwicklung unserer Lösungen, die nicht nur den Klimaschutz vorantreiben, sondern auch konkrete, messbare Auswirkungen auf die Energienutzung haben werden.