Die Bedeutung der Cybersicherheit hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Insbesondere bei der Übertragung sensibler Daten in Gebäuden und Liegenschaften ist ein hoher Schutz der Übertragungswege von größter Bedeutung. Bestehende Lösungen im Bereich der Gebäudesicherheit können hierbei einen wichtigen Beitrag leisten.

Bisher wurden die Datenübertragung in der Energietechnik und der Sicherheitstechnik getrennt betrachtet. Angesichts der wachsenden Anzahl intelligenter Geräte in Gebäuden ist jedoch eine gemeinsame Datenübertragung unerlässlich. Um diese beiden Bereiche miteinander zu verknüpfen und Synergieeffekte zu erzielen, wurden im Forschungsfeld 2 zwei unterschiedliche Lösungsansätze erarbeitet.

 

Vernetzung der sicherheitstechnischen Gewerke (2. Lösungsansatz)

 

Im ersten Lösungsansatz wurde der CLS-Kanal des SMGW (Smart Meter Gateway) als mögliche Verbindung für die Gebäudesicherheitssysteme über den Sicherheitsrouter an das Netz angeschlossen. Bei genauerer Betrachtung wurden jedoch Unstimmigkeiten mit den Anforderungen der Sicherheitstechnik festgestellt. So ist der Sicherheitsrouter nicht direkt mit dem Netz verbunden, da das SMGW dazwischengeschaltet ist. Dadurch hat der Sicherheitsrouter keine Information über den physikalischen Status der Datennetzanbindung und somit über die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Alarmmeldungsübertragung.

Im Gegensatz dazu wurde im zweiten Lösungsansatz das SMGW über die WAN-Schnittstelle (LAN-Kabel) an dem Sicherheitsrouter vorgelagert angeschlossen. Dadurch kann das SMGW von einem redundanten Übertragungsweg profitieren. Zudem verfügt der Sicherheitsrouter über eine Notstromversorgung, wodurch die Übertragungswege auch bei einem Stromausfall nicht ausfallen und netzdienliche Schalthandlungen ausgeführt werden können. Nach eingehender Analyse der beiden Lösungsansätze hat sich das FF2 für den zweiten Ansatz entschieden. Dieser bietet ein sicheres Gateway für alle Gewerke und Mehrwertdienste und nutzt eine bereits vorhandene Struktur, die sich in europäischen Richtlinien verankert.

Die interoperable und sichere Datenübertragung in Gebäuden und Liegenschaften ist von entscheidender Bedeutung, um den Fortschritt der Wärmewende zu unterstützen. Bislang wurden die Datenübertragung in der Energietechnik und der Sicherheitstechnik getrennt betrachtet. Durch die Verknüpfung von SMGW und Sicherheitsrouter wird es nun möglich, sämtliche Daten aus Gebäuden und Liegenschaften sicher zu vereinen und zu übertragen. Ein wichtiger Meilenstein in Richtung einer sicheren, interoperablen und energieeffizienten Zukunft.

Dieser Beitrag stellt eine Zusammenfassung des Artikels „Interoperable und sichere Datenübertragung für Gebäude und Liegenschaften“ dar, der im Dezember 2022 in der Zeitschrift „DIN Mitteilungen +elektronorm“ veröffentlicht wurde.